«Seht nun darauf, wie ihr mit Sorgfalt wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise; und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse.»
Epheser 5,15-16
Kannst du dich noch an Hansjörgs Predigt vom Januar erinnern in der er uns aufgefordert hat, die Bereiche ZEIT, CHARAKTER und FAMILIE vor Gott zu bringen und mit seinen Plänen abzugleichen? Ich wusste schon an diesem Sonntag, dass für mich das Thema Zeit wohl die grössten Herausforderungen und damit auch die grössten Nuggets bringen würde.
So nahm ich mir also vor, mich mit einem leeren Blatt Papier hinzusetzen, zur Ruhe zu kommen und die Sendungsfragen aufzunehmen: Was denkst du, Gott, über mein Zeitmanagement? Was läuft gut? was muss ich ändern?
Ironischerweise hatte ich dann aber gar keine Zeit und habe die Auseinandersetzung mit dem Thema mehrfach vor mir hergeschoben. Dabei fühlte ich mich regelrecht gejagt von To-Dos und äusseren Umständen. So war der Start meiner ehrlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Zeit dann letztlich mehr ein verzweifelter Hilfeschrei nach einem durchgepowerten vierzehn-Stundentag, als eine offenherzige Frage an Gott.
Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich Tipps bekomme, wie ich alles optimieren könnte, aber Gott hat seinen Finger zuerst allein auf mein Herz gelegt; mein Herz, dass so gar nicht im Gleichklang mit Gottes Herz war. Ich habe den Tag Revue passieren lassen und realisiert, dass ich zwar viel erledigt hatte, das meiste aber erstens zäh lief und zweitens kein Leben in sich hatte, so dass ich am Ende des Tages nicht nur erschöpft, sondern total frustriert war.
Da hat Gott damit angefangen mir aufzuzeigen, wie der Tag hätte aussehen können, wenn ich mich und alle Aufgaben in seinem Licht betrachtet hätte: Ich hätte in allem die Gaben und die Persönlichkeit ausgelebt, welche Gott in mich gelegt hat und ich hätte seine Ziele nicht aus den Augen verloren. Ich hätte fast genau die gleichen Dinge erledigt, aber eben anders und ich hätte dazwischen oder mitten drin noch Luft für göttliche Begegnungen gehabt. Ich hätte also mit viel Weisheit, Freude und Liebe die Zeit ausgekauft.
Natürlich war diese Erkenntnis erst der Start zum Thema Zeitmanagement. Jetzt geht es ums Umsetzen. Ich freu mich darauf, was Gott mich weiter in der Verborgenheit bei ihm und im Austausch mit meinen Geschwistern lehren wird.
Herzlich – Anette