Sukkot – Laubhüttenfest (1. Oktober-7. Oktober)
Das „Fest der Laubhütten“ ist das siebte und letzte „Fest des HERRN“ und das dritte der Herbstfeste. Es ist das freudigste und zugleich feierlichste Fest. Das hebräische Wort Sukkot kommt von Sukka, was „Hütte“ oder „Laube“ bedeutet, eine Erinnerung an die wunderbare Versorgung Gottes während der 40-jährigen Zeit der Wüstenwanderung, als das Volk in (Laub-)hütten lebte. Es ist aber auch das Fest der Einbringung der gesamten Ernte – ebenso ein Bild für die Güte und Treue Gottes.
Sukkot in der Bibel (5. Mo. 16, 13-17/ 3. Mo. 23, 33-43/ 5. Mo. 31, 10-13)
Das Fest dauert sieben Tage. In dieser Zeit soll das Volk in Laubhütten wohnen, Früchte und Zweige von Bäumen nehmen und sich vor dem HERRN freuen! Jeden Tag wurden auch zahlreiche Opfer dargebracht und im siebten Jahr (Sabbatjahr) wird während des Laubhüttenfestes das ganze Gesetz (die fünf Bücher Mose) öffentlich vorgelesen. Der erste Tag und der achte Tag gelten als heilige Versammlungen ohne Arbeit.
Das Laubhüttenfest ist eines der drei Pilgerfeste. Zu diesen müssen alle jüdischen Männer vor dem HERRN im Tempel erscheinen. An diesem Tag brachten die Menschen auch ihre Zehnten und Opfergaben, denn man soll nicht mit leeren Händen vor Ihn kommen.
Zwei „prophetische“ Zeremonien während des Festes:
• Das „Wassertrankopfer“…
Sukkot steht zu Beginn der winterlichen Regenzeit. Da der Regen von grosser Bedeutung ist für die Ernte des nächsten Jahres, ist dieses Fest mit der Bitte nach Regen verbunden. Deshalb goss der Hohepriester während sieben Tagen jeden Abend aus einem goldenen Krug Wasser, das er am Morgen aus dem Teich Siloah geschöpft hatte, in ein Becken des Altars. Und einstimmig riefen die Priester: „Mit Freuden werdet ihr Wasser schöpfen aus den Brunnen des Heils“ (Jes. 12,3).
… und seine Erfüllung
Dieser Brauch ist der Hintergrund einer der zentralen Aussagen Jesu:
„An dem letzten, dem grossen Tag des (Laubhütten-)Festes aber stand Jesus und rief und sprach:
Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke!“
• „Die Lichterzeremonie“…
Die obengenannte Feier des Wassertrankopfers fand im Rahmen einer unbeschreiblichen Lichterzeremonie statt. Man nannte sie „die Freude des Hauses des Wasser-Schöpfens“. Vier goldene, grosse Leuchter (Menoras) brannten im Hof, die Priester führten Tänze mit Fackeln auf, am klaren Himmel leuchtete der Vollmond (14 Tage nach dem Fest des Posaunenblasens) und ganz Jerusalem war in Licht getaucht. Das Tempelorchester spielte und die Priester sangen die Psalmen 120-134. Diese Zeremonie wurde vom zweiten Abend des Festes an wiederholt bis zur letzten Nacht. Im alten Israel kam nichts dieser Feier gleich.
… und ihre Erfüllung
Am Tag nach dem Laubhüttenfest kam Jesus frühmorgens wieder in den Tempel und begann das Volk zu lehren (Joh. 8,2). Bezug nehmend auf das, was sie gerade eine Woche lang im Tempel erlebt hatten sprach er zu ihnen:
„ICH BIN DAS LICHT DER WELT; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben!“ (Joh. 8,12)
Auch wenn das Wasserschöpfen und das Lichterfest der Vergangenheit angehören weil es keinen Tempel mehr gibt, ist die FREUDE eng mit dem Laubhüttenfest verbunden. So entstand im Mittelalter das neue Fest der Simchat Thora, das „Freudenfest der Thora“. Es findet am achten Tag des Laubhüttenfestes statt und steht ebenso für Freude, Jubeln und das Lesen der Thora.
Während eines Jahres wird in den Synagogen die ganze Thora gelesen, jeder Sabbat ein bestimmter Abschnitt. An diesem Fest werden das letzte und das erste Kapitel aus den Büchern Mose gelesen. Damit beginnt der Zyklus der Lesungen von Neuem. Danach geht die Versammlung mit der hochgehobenen Thorarolle um die Synagoge herum, als Zeichen der Freude über das Wort Gottes.
Die zukünftige Erfüllung des Laubhüttenfestes – zwei Bilder
Die Ernte
Ebenso wie dieses Fest nach Abschluss der gesamten landwirtschaftlichen Ernte gefeiert wird, ist es auch ein Bild für den Jubel nach dem Einbringen der geistlichen Ernte am Ende der Tage:
„… Alle Übriggebliebenen von allen Nationen… werden Jahr für Jahr hinaufziehen, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern. (Sach. 14,16)
Die Laubhütte
Die Laubhütte ist ein Bild für Gottes Schutz und Gegenwart in der Vergangenheit aber auch ein prophetisches Bild auf die Zukunft, dass Gott wieder unter Seinem Volk „wohnen“ wird:
„Juble und freue dich, Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HERR.“ (Sach. 2,14)
Und Er selbst wird Schutz und „Dach“ sein: „… ein Laubdach „eine Laubhütte“ wird zum Schatten dienen bei Tag vor der Hitze, und als Zuflucht und Obdach vor Wolkenbruch und Regen.“ (Jes. 4,6) Die Realität dieses Verses erlebten wir, als wir in der Zeit des Raketenhagels die jüdischen Familien in Sderot in ihren Laubhütten beim Singen, Danken und Feiern sahen.
Ursi Schönenberger, Team Fürbitte Ebenezer, Link: www.operation-exodus.org, schreibt regelmässig für den city church blog zum Thema „Jüdische Feste“
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